• Prof. Graham Weale – Energy Consultant, Expert Witness and Guest Speaker on Energy Transitions

Berlin EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich im Klimaschutz ehrgeizige Ziele gesetzt. Fester Bestandteil ihres „Green Deals“ ist es, die Treibhausgasemissionen in Europa bis 2030 um 50 bis 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Bislang liegt das Ziel bei 40 Prozent.

Doch ist die Erhöhung des Ambitionsniveaus realistisch? Eine Studie des Centrums für Umweltmanagement, Ressourcen und Energie (Cure) an der Ruhr-Universität Bochum nährt Zweifel daran. Das Cure hat die für 2030 geltenden Emissionsreduktionsziele einem „Realitätscheck“ unterzogen – und kommt zu ernüchternden Ergebnissen.

Wenn man die Fortschritte der EU im Klimaschutz in den Jahren 2005 bis 2018 zugrunde legt, erreicht die EU bis 2030 den Berechnungen zufolge nicht einmal das 40-Prozent-Ziel, sondern landet bei einer Reduktion von 37 Prozent. Wenn die EU sich das Ziel setzen sollte, die Emissionen um 55 Prozent zu reduzieren, müsste sie ihre bisherigen Anstrengungen verdoppeln. Das jedoch erscheint extrem herausfordernd.

„Die Ergebnisse sind besorgniserregend“, sagte Graham Weale vom Cure dem Handelsblatt. Ehe ein noch ehrgeizigeres Emissionsziel für 2030 festlegt werde, „sollte erst geprüft werden, ob Europa das schon ambitionierte Ziel einer Reduktion von 40 Prozent erreichen kann“, empfiehlt Weale.

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